W124 - 260E - 1992

Zur Historie

... 260E - ein toller Motor

Rentner Alois R. aus P. ist 67 Jahre alt, als er sich sein letztes Auto zulegt. Dazu besucht er im Oktober 1991 das Mercedes-Autohaus in Eggenfelden und läßt sich beraten. Seine Wahl fällt schließlich auf einen 6-Zylinder, nicht zuletzt wegen der Laufruhe dieses kultivierten Reihenmotors. Alois R. läßt Wärmedämmendes Glas einbauen und stattet das Automatik-Fahrzeug mit Klimaanlage und Becker Autoradio aus und ... Silber musste er sein.

Das Prachtstück wird gemäß der Auftragsbestätigung vom Freundlichen am 2.1.1992 im Kreis Rottal-Inn zugelassen und feierlich an Alois R und seine 10 Jahre jüngere Frau Gabriele am gleichen Tag übergeben.

Alois R. hegt und pflegt seinen Wagen 12 Jahre lang, bevor er im Februar 2004 im Alter von 79 Jahren leider verstirbt. Alois hatte gerade mal 29.000 km in dieser Zeit gefahren. Seine Frau Gabriele - nunmehr auch schon 67 Jahre alt - beschließt den Wagen im März 2004 auf ihren Namen anzumelden und ihn so, wie ihr Mann das auch getan hätte, weiterhin zu pflegen. Schließlich hatte der Wagen kaum Gebrauchsspuren. Naja, hier und da ein Kratzer, denn Alois war zum Schluss nicht mehr der beste Fahrer. Gabriele ließ den Wagen zunächst weiterhin bei Mercedes pflegen und ließ auch die "Gebrauchsspuren" entfernen, für die ihr Ehemann verantwortlich war.

Im März 2005 bekommt Gabriele den Tipp, wie man durch einen Kaltlaufregler die Steuerlast halbieren kann und zögert nicht, einen EGS von GAT einbauen und in die Papiere des Fahrzeugs eintragen zu lassen.
Gabriele R. fährt den Wagen bis zum Jahr 2010 selten aber regelmäßig. Die letzte Inspektion, die sie machen lässt wird bei Kilometerstand 37200 km im Jahr 2008 durchgeführt. Gabriele R. fährt nun kaum noch. Im Jahr 2010 - der Wagen hat noch keine 49.000 km gefahren, holt sie ihn nur noch selten aus der Garage. Die Kinder sorgen dafür, dass das Fahrzeug in Schuss bleibt, es regelmäßig TÜV bekommt und somit Oma Gabriele noch für unregelmäßige Fahrten zum Friedhof nutzen kann.

2016 - Gabriele ist nun über 80 Jahre alt - kauft Tobias F. das Fahrzeug. Der Pilot hat über fünf Ecken von dem Garagenfahrzeug gehört und nutzt die Gelegenheit, seine Sammlung alter Fahrzeuge zu erweitern. Tobias lässt den Wagen prüfen und beschließt, das selten gut erhaltene Fahrzeug als 3.Wagen anzumelden und für besondere Anlässe zu nutzen. Er lässt die Bremsanlage nebst Bremsscheiben erneuern, wechselt Hardyscheiben des Kardan, baut ein zeitgemäßes Radio (mit Telefonfunktion) nebst besseren Lautsprechern ein. Er lässt sämtliche Öle wechseln, Filter tauschen, lässt eine neue Benzinpumpe nebst Druckspeicher einbauen. Neue Zündkabel, Kappe und Verteilerfinger werden verbaut - ebenso neue Einspritzdüsen und die Zündkerzen. Er erneuert auch die vordere Stoßstange, die Gabriele zum Schluss ein wenig angeschrammt hatte und lässt an der hinteren Tür der Beifahrerseite einen Kratzer ausbessern. Im Juni 2017 meldet er das Fahrzeug auf seinen Namen an.

Im August 2017 ...

stöbere ich im Internet und finde den unverbrauchten 260E, über den Tobias F. ein paar Berichte in einem Forum geschrieben hat - einer von 194000 jemals gebauten Limousinen - mit nur 55000 km auf der Uhr .

Ich lerne Tobias kennen. Ich besuche ihn, weil ich selbst auf der Suche nach einem unverbrauchten W124 bin und möchte mir so etwas mal ansehen.

Ich bin positiv beeindruckt. Am Zustand von Dichtungen, und sämtlichen Bauteilen erkennt man schnell, was es bedeutet, wenn ein Fahrzeug so gut wie kein Salz gesehen hat. Sowohl Rentner Alois, als auch seine Frau haben es stets vermieden, bei Schnee, Eis und sonstigen widrigen Wetterumständen zu fahren - der Wagen blieb bei schlechtem Wetter einfach in der Garage, weiß Tobias zu berichten.
Diese seltene Gelegenheit konnte ich mir wahrlich nicht entgehen lassen. Ich frage Tobias, ob er den Wagen verkauft ... Ich habe 2 Stunden auf Tobias eingeredet, um ihm sein spontanes "Nein, niemals" auszutreiben und ... ich habe den Wagen an diesem Tag, den 25.8.2017 erstanden.

W124 - Mopf 1

Dieser Benz Baujahr Januar 1992 stammt somit aus der ersten Modellpflege Mopf 1.

Klimaanlage, 2 Fensterheber, Automatik, wärmedämmendes Glas und eine Polsterung gegen Aufpreis .... sonstiger Schnick-Schnack > Fehlanzeige,
stattdessen grundsolide Technik und gänzlich ROSTFREI

Motor: 260E (M103)
160KW
Schadstoff E2 (EGS Kaltlaufregler eingetragen)

Was bislang am Fahrzeug, soweit bekannt, gemacht wurde:
Stoßstange vorne wurde ersetzt (Opa hatte mal Garagenkontakt).
Scheinwerferglas vorne links hatte einen Steinschlag und wurde ausgetauscht.
Die Mittelarmlehne wurde in passenden Design nachgerüstet (ist einfach bequemer).
Original-Lautsprecher wurden gegen welche von Rainbow getauscht (besserer Klang).
Ein neues Radio mit Bluetooth und MP3 wurde verbaut (man darf ja nicht mehr mit dem Handy am Ohr fahren ...) Das Originalradio Becker Mexico ist vorhanden.
Verschleißteile wurden komplett erneuert - sicherheitshalber, da das Fahrzeug generell wenig bewegt wurde: Einspritzdüsen, Verteilerkappe, Verteilerfinger, Dichtung an der Verteilerkappe, Zündkabel komplett, Zündkerzen, Hardyscheibe vorne und hinten, Kardanwellenmittellager (nur das Lager - Rest nicht mehr lieferbar bei MB).
Frontstoßstange erneuert (wg. Parkschaden / Kratzern in der PU).
Erneuert wurden auch Bremsscheiben und Beläge rundum.
Die Bremsflüssigkeit ist neu.
Motoröl neu mit Filter (hier wurde ein 0er Vollsynthitc-Öl eingefüllt - welches ich nun nach 1000 km wieder rausholen werde, um ein 10w40 Öl einzufüllen. Der Erfahrung nach würde sonst das Motorschwitzen beim 0er Öl unnötiger Weise unterstütz werden.
Das Automatiköl ist neu - mit Dichtung und Filter
Motorluftfilter erneuert.
AMG Felgen (eingetragen) mit neuen Uniroyal Sommer-Reifen.
Aus optischen Gründen bekam der Silberne einen Heckdeckel vom Mopf2 (der Originalheckdeckel ist vorhanden).

Stand der Dinge ... 26.8.2017

Der Wagen ist grundsätzlich rostfrei.
Die 160 PS mit Kat haben ihn 55.000 km weit mit dem 4-Gang Automatikgetriebe gefahren.
Das Fahrzeug lässt sich mit dem unverbrauchten Antriebsstrang (alles ohne Spiel) sehr gut fahren. Die Automatik schaltet sauber.
Der Wagen zeigt auch innen so gut wie keine Abnutzung - keine Risse im Holz, keine Kratzer und keine Abnutzungen an der Polsterung.

Es existierenden Unterlagen sind mehr als komplett - von der Neuwagenbestellung bis hin zum Scheckheft - alles dokumentiert und nachvollziehbar.

Im Kofferraum befindet sich der Wagenheber - daran befestigt immer noch der Original-Kurzanleitung zum Gebrauch. Der Wagenheber war noch nie im Einsatz (die Wagenheberaufnahmen sind deshalb auch vollkommen rostfrei). Das Bordwerkzeug ist noch in der Originalen Plastikfolie eingeschweißt - auch das war nie in Gebrauch. Das Ersatzrad liegt unberührt in der Mulde - es wurde nie benutzt.

Also los...

Das liebe ich eben so an dem 124er - seine solide Technik, fast unkaputtbar. Da es an der Technik derzeit keine Mängel gibt, widme ich mich der Optik.

Als erste Aktion wird nun das Fahrzeug zum Aufbereiter gebracht, der auch das letzte Staubkorn aus dem Innenbereich entfernt und das Fahrzeug lacktechnisch so aufbereitet, dass es im Anschluss eine Keramik-Lackversiegelung bekommen kann. Die Kosten werden auch bei diesem Benz wohl bei etwa 1200 Euro liegen, aber wer es in meine Sammlung schaffen will, hat es eben nicht einfach ...

Danach mache ich mich auf die Suche nach
weiteren Merkmalen. Es folgen Lackmessungen und weitere Untersuchungen der Technik, um - falls vorhanden - mögliche Schwachstellen nach 25 Jahren zu finden und zu beheben. Dazu gehören Zustandsbericht Benzinsystem, Mengenteiler, etc... und eine Fluid-Konservierung des Unterbodens.

Berichte folgen...

15.9.2017

Heute bekommt der Wagen eine professionelle Aufbereitung.
Innenreinigung vom Feinsten, Motor, Felgen, Unterboden - alles wie neu - kein Fremdgeruch im Fahrzeug - alles perfekt!
Außen eine 3-fach Politur vom Profi (alles hat auch seinen Preis).

Als nächstes wird zusätzlich eine Keramikversiegelung des Lacks in 3 Schichten aufgetragen und die Scheiben, sowie Felgen und Kunststoff-Außeneile werden versiegelt.
Dazu wird der Wagen weitere 3-4 Tage beim Profi stehen. Bilder werden ebenfalls gemacht. Der Termin für die Aktion steht noch nicht fest - außerdem kostet mich das 1200 Euro - ich muss erst mal sparen ...

Wenn das getan ist, lasse ich ein Gutachten zum Fahrzeug erstellen, um die Zustand objektiv zu erfassen (und der Versicherung zu melden).

15.8.2018

Lange nichts gehört ...
das liegt daran, dass der Benz klaglos seinen Dienst tut. Das Gutachten ist mittlerweile bei der DEKRA erstellt und benennt eine 2+ im Zustand. Der Wiederbeschaffungswert wird mit 9000,00 Euro beziffert.

65000 km hat er mittlerweile auf dem Buckel. Habe in gerade aus der Werkstatt geholt, weil ich ihm eine technische Rundumerneuerung gegönnt habe:

Er hat die große Inspektion bekommen! Ölwechsel mit Filter und Automatiköl vorsorglich erneuert (kann nicht schaden).

Zusätzlich wurde habe ich einen Öldruckschalter (original Mercedes) verbauen lassen, weil der Öldruck nicht plausibel war. Mitunter hatte er nach langer Fahrt einen Öldruck von 2,2 bar, dann nach der gleiche Fahrt an einem anderen Tag zeigte der Öldruck 1,7 bar an... Also raus mit dem Ding und einen neuen rein - direkt von Benz.

Kurios - der Öldruck ist nun geringer als vorher, aber immer gleich. Nach Reklamation des Schalters meint Mercedes, dass der Öldruck völlig normal ist (1 Bar bei nach strammer Fahrt im heißen Sommer 2018 sein gut - der Druck dürfe sogar abfallen bis 0,3 bar ...) Nun, vor dem Tausch des Schalters hatte er nie unter 1,5 bar... darauf wusste der Mercedes Mann keine Antwort außer: Fertigungstoleranz ... Nun, ich kenne mein Auto, deshalb ist für mich alles OK. Vielleicht tauche ich beim nächsten Mal noch einmal ... mal sehen, was dann die Uhr zeigt.

Bei einer Routinedurchsicht war mir ein Kerzenkabel aufgefallen, welches lockerer auf der Kerze saß als die anderen Stecker. Als ich mir das angesehen habe, stellte ich fest, es handelt sich um Bremi Kabel ... ALARM ... Also habe ich diese Dinger ausgetauscht, kompletten Satz Kerzenkabel von Bosch verbaut und gleich noch Kappe und Finger erneuert.

Natürlich ist alles dokumentiert und im Serviceheft eingetragen - somit ist die 60000er Inspektion erledigt.

Verkauf?

Ich bekomme hin und wieder Anfragen, ob ich meine Fahrzeuge abgebe.
Die Antwort dazu: Ja, ich bin offen für Angebote. Ich gebe ihn jedoch nur an Liebhaber bzw. Kenner (oder 124er-affine wie mich) ab, die einen solcher Wagen wertschätzen können.
Gespräche, in denen der Satz: ...was ist der letzte Preis? fällt, beende ich höflich.

31.3.2019

Der Wagen hat heute den Besitzer gewechselt. Ein Liebhaber aus Belgien konnte nicht widerstehen. Auch ich habe das Gefühl, dass er der Richtige ist, um den Wagen auch zukünftig mit Liebe zu pflegen und für die Nachwelt zu erhalten.

Unterlagen

Die Bilder unten zeigen Datenkarte, Serviceheft und sämtliche Unterlagen vom Kauf, beginnend mit den Prospekten, Original Kaufvertrag, Inzahlungnahme der Vorgängerfahrzeugs, bis hin zum lückenlosen Scheckheft. Darüber hinaus gibt es ein paar Rechnungen und die Dokumentation zum Einbau der GAT Kaltstartvorrichtung, die die Steuerklasse reduziert. Selbst die ABE für die Plexiglas Fenster-Windabweiser ist dabei. Neben einem kompletten Satz Schlüsseln (2 normale Schlüssel und der für den Gelbeutel sind natürlich auch vorhanden) - gibt es auch die Code-Karte für das Original-Radio (welches ebenfalls vorhanden ist).

Bilder des 260E

auch innen und im Motorrraum mehr als gepflegt

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